Die erste HASAG-Restaurierung: 351L

  • Hi @all!


    Ich habe mir letztens mal spaßeshalber meine erste HASAG gegönnt.
    Gefiel mir, weil sie so schön schrottig war. :aua:


    Hab erstmal alle Schraubverbindeungen in Rostlöser eingelegt und jetzt auch zerstörungsfrei abbekommen.
    Der zweite Blick offenbarte: aller Rost nur oberflächlich, viel schwarzer Lack noch vorhanden,
    Emaille zu 95% i.O., Innenleben (Tank, Pumpe und Versager) beinahe neuwertig! 8o


    Da das meine Erste ist, quälen mich auch ein paar Fragen, vielleicht kann jemand helfen..


    1. Was fehlt am Handrad? (außer dem selbst)?
    2. Da ist so eine Messinghülse drauf, wie ist der Aufbau dieser Verschraubung?
    3. Was für ein Handrad gehört original ran?
    4. Hat jemand sowas übrig? :whistling:



    5. Wann ungefähr könnte die Herstellung gewesen sein?


    Interessante Sache für mich.
    Virus aufgeflammt, sie MUSS jetzt wieder leuchten!


    Gruß Ulf

  • Moin Fiasko,


    der Aufbau der Exzenterwelle sollte genau so aussehen wie bei anderen Lampen, also Überwurfmutter und darunter Stopfpackung.
    Das Handrad sollte bei der Variante mit schwarzem Tank aus Kunststoff sein, bei der grünen Tankvariante aus Presspappe. (normalerweise)


    Kannst du auf meiner Seite sehen, da sollten beide Varianten abgebildet sein.
    Gallerie er Starklichtlampen, Hasag 351L ...


    Was dir fehlt:
    Stopfpackung
    Überwurfmutter
    Hinterlegblech Handrad mit drei Zinken zum einpressen ins Handrad
    Handrad
    Vorlegblech mit "Nase" zum Anzeigen der Nadelrichtung
    Wellenschraube.


    Ich muss mal gucken, ob ich noch was davon da habe...
    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • :wiegeil: :wiegeil: :wiegeil:



    Der Tank sieht innen aus wie neu!
    Wenn ich mir das Steigrohr ansehe, sieht das aus wie NOS!
    Im Tank null Rost, da reicht einmal abstauben.
    Der Pumpenschacht glänzt in schönstem frischen Messing..


    Björn: Danke für die Ausführungen!
    Laut Deiner Homepage kann ich also damit rechnen,
    dass die Laterne aus Wehrmachtsbestand oder zumindest aus Wehrmachtzeiten stammt?


    Mir ist nur die Funktion der Messinghülse nicht ganz klar.
    An deren Stelle hätte ich die Stopfpackung vermutet.


    Außerdem scheint mir die Welle etwas kurz, als wenn die mit samt Handrad abgebrochen wäre.?


    Grüßle!

  • Moin Ulf,


    es ist zu vermuten, dass die schwarz lackierten Varianten ausschließlich für die Wehrmacht beschafft wurden, da sie nie in den deutschen Hasag-Katalogen auftaucht. Es gibt lediglich einen Katalogverweis, dass es neben der Messingvariante der 351er auch eine günstigere aus Stahlblech gäbe. (wohl die grüne mit den emaillierten Typenschildern.)


    Die 351er Serie ist sehr ambivalent in der Fertigung, wechselt häufig mal in der Aufklebervariante, in Vernickelung oder Emaillierung von Teilen, in ausführung oder Anzahl des Typenschildes aus Aluminium.
    Eine stringente Linienführung fehlt, sie soll bis 1936 beschafft worden sein, Hasag hat bis 1939/40 Lampen gefertigt, auch noch deutlich hochwertige. Man kann es also nicht auf die Rostoffverknappung schieben.
    Bleibt noch die Vermutung eines großen Massenauftrages für die Armee, der schnell und mit allen verfügbaren Mitteln ausgeführt wurde.


    Aber zurück zu deinem Problem, du hast recht, da sieht was gebastelt aus.
    Aber heute kommt dein Glücksschwein zum Frühstück, ich hab gerade in meine Kiste geguckt und eine komplette
    Exzenterwelle inklusive Überwurfmutter gefunden. (Leider ohne Handrad).


    Bräuchte mal per PN deine Adresse... :thumbup:


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Soweit fertig.
    Die minimalrestauration hat sich auf das Reinigen beschränkt, alle Teile mit Messinbürste behandelt.
    Den Tank habe ich nur mit Messingbürste behandelt und mit mattem Klarlack versiegelt.
    So ist die Patina schön geblieben.
    Alles vorhanden von Stahlblauen Stellen über Flugrostreste bis Originallack.


    Eine dringende Frage jetzt noch:
    Sie sifft. Muss zwischen Vergaser ober- und Unterteil eine Bleidichtung oder so etwas?


    Danke und Gruß, Ulf

  • Moin Ulf,
    klasse, sie läuft :thumbup:


    Wie du schon recht vermutetest, zwischen Tank und Vergaserunterteil gehört normalerweise eine Bleidichtung.


    Na dann all Zeit gut Licht, beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Moin!


    Nein, ich meinte zwischen Ober- und Unterteil.
    Da ist es etwas undicht, jetzt immernoch, aber nur so viel, dass es mit verdampft und nicht tropft.


    Gruß Ulf

    403 vorbidden

  • Ahh ... hm, da gehört eigentlich nix zwischen, dass soll flächig dichten.


    Aber die Kupferdichtung ist wohl eine gute Idee.
    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Tach auch,


    hm, bei meinen Lampen ist zwischen Vergaserunterteil und Oberteil eine Dichtung.
    Auf alle Fälle bei den Mewa und BAT Laternen. Meines Erachtens nach Alu oder Blei.
    Bei Hasag müsste ich schauen.


    Heraus bekommt man diese Dichtung sehr schlecht aus dem Vergaserunterteil.


    Bis Dato ist aber trotz der "alten" Dichtung alles dicht.


    LG


    Peer

  • hast du die kupferdichtung ausgeglüht?>heiß machen und abschrecken

  • ich weiß das aus meinem erlernten beruf in dem ich auch ölbrenner eine zeitlang gewartet habe
    das haben wir die dichtungen auch fast glühend gemacht und im wasser abgeschreckt
    dadurch wurden die weich
    ist dann nur noch ,wie die bleidichtung nur 1x zu gebrauchen